Luminar noch nicht Benutzer, aber interessiert

[SvenOstermann]

Hallo zusammen,

fotografiere seit >40 Jahren. Luminar habe ich immer wieder mal versucht, aber noch nicht den richtigen Einstieg gefunden. Bestimmte Funktionen haben immer wieder mal mein Interesse geweckt und man kann ja aus verschiedenen Tools das jeweils geeignetste heraussuchen. Überwiegend jedoch noch Lightroom.

VG
Sven

 

[dirk]

Hallo Sven,

 

[Dotty]

Hallo Sven,

ja, wenn Du an Lightroom gewöhnt bist (Einstellung jedes Details der Bearbeitung separat), dann fällt der Umstieg auf Luminar Neo nicht leicht, denn z.B. mit Verstärken (AI) und Struktur (AI) verändert eine einzige Einstellung gleich mehrere Parameter. Auf der anderen Seite heißt das aber auch: Es genügen wenige Einstellungen, um ein Foto zu optimieren.

Daher empfehle ich Dir, einmal eine Weile mit Luminar zu „spielen“, indem Du mit einfach zu bearbeitenden Fotos anfängst (zunächst begrenzt auf die Werkzeuge Entwicklung, Verstärken und Struktur) und Dich nach und nach steigerst mit weiteren Werkzeugen und „problematischen“ Fotos. Und wenn Du gerne vorher sehen möchtest, wie man vorgeht, empfehle ich Dir die YouTube-Videos von René Ledrado (Details findest Du auf seiner Playlist zu Luminar Neo).

Zuletzt noch zwei Tipps:
– Du hast jederzeit die Möglichkeit, die Bearbeitung in Luminar zu beginnen und mit Lightroom zu vollenden.
– Bei der Archivierung solltest Du möglichst bei Lightroom bleiben, denn dieser Bereich ist nicht die große Stärke von Luminar.

Toi, toi, toi!

 

[dirk]

– Bei der Archivierung solltest Du möglichst bei Lightroom bleiben, denn dieser Bereich ist nicht die große Stärke von Luminar.

Hallo Dotty,

könntest Du das bitte näher erläutern? Meinst Du damit den Platzverbrauch (Katalog etc.) von Luminar Neo?

 

[Dotty]

könntest Du das bitte näher erläutern? Meinst Du damit den Platzverbrauch (Katalog etc.) von Luminar Neo?

Hallo Dirk,

bei meinem Umstieg von Lightroom auf Luminar Neo ergaben sich große Probleme bei der Archivierung. Hier die wesentlichsten:

Mehrere Kataloge nötig
Während Lightroom problemlos einen Katalog mit über 100.000 Fotos verwalten konnte, scheiterte Luminar Neo an dieser Menge kläglich. Also war ich gezwungen, mehrere Kataloge mit „nur“ 20.000 bis max. 30.000 Fotos anzulegen – und immer wieder zwischen diesen Katalogen zu wechseln.
Skylum im Januar 2023 hierzu: „Beachten Sie bitte, dass mehr als 40.000 Fotos für Luminar Neo leider etwas zu viel sind. … Wir empfehlen Ihnen, mit kleineren Katalogen in Luminar zu arbeiten (5.000-7.000 Fotos).“

Bearbeitungen nicht übertragbar
Luminar Neo arbeitet ganz anders als Lightroom. Daher gehen sämtliche (!) LR-Bearbeitungen verloren. Das gibt zwar die Chance, die Fotos besser (?) mit Luminar Neo zu bearbeiten, bedeutet aber (je nach Anzahl der Bearbeitungen) verdammt viel Arbeit.

Sammlungen nicht übertragbar (und ohne Unterordner)
Ebenfalls gehen sämtliche (!) Sammlungen beim Umstieg auf Luminar Neo verloren. Abhilfe: Notiere Name und Inhalte aller „Sammlungen“ und lege in Luminar Neo gleichartige „Alben“ an.
Außerdem: In den LR-„Sammlungen“ kann man Unterordner anlegen, in den „Alben“ von Luminar Neo leider nicht.

Stichworte nicht übertragbar
Ebenfalls gehen sämtliche (!) Stichworte zum schnelleren Finden bestimmter Fotos beim Umstieg auf Luminar Neo verloren.

Nun musst Du selber beurteilen, ob Du mit diesen Nachteile leben willst bzw. kannst.

 

[dirk]

Danke für die ausführliche Antwort. Das wird sehr vielen LR Nutzern helfen.

Ich benutze selber noch LR6, die mir vollkommen ausreicht, aber für neuere Kameras muss ich langsam auf eine andere Software umsteigen. Deswegen habe ich auch für die aus meiner Sicht wichtigsten Softwareanbieter ein eigenständiges Community Forum aufgebaut (Lightroom, Capture One, DXO Photolab und Luminar).

Jedes hat andere Vor- und Nachteile. Ich denke die Zielgruppe für Luminar ist eine andere als für LR. Soweit ich das bisher überblicken kann, zielt Luminar Neo (LN) eher auf Leute ab, die weniger Fotos machen und nur wenig Bildbearbeitung bzw. eher eine automatisierte Bildbearbeitung mit weniger Eingriffssmöglichkeiten bevorzugen.

Die Platzhirsche an Funktionsumfang (aber auch schwierigere Lernkurve) sind natürlich Lightroom und Capture One. Es gibt eigentlich keinen Anbieter, der alles wirklich gut kann. Irgendeinen Kompromiss gibt es immer.

LR gibt es inzwischen nur noch als Abo. Will ich aber nicht haben. Auf der anderen Seite finde ich bei keinem Anbieter so gute und einfache Statistiken mittels Meta- bzw. Exif Daten wie bei LR.

Bei DXO wiederum brilliert die Rauschunterdrückung und die Objektivprofile. C1 ist bei Fuji files besser als LR etc. pp.

 

[Dotty]

Ich benutze selber noch LR6, die mir vollkommen ausreicht, aber für neuere Kameras muss ich langsam auf eine andere Software umsteigen.

Hast Du schon einmal probiert, ob vorherige „Behandlung“ mit dem kostenlosen DNG-Konverter hilft?

 

[dirk]

Hast Du schon einmal probiert, ob vorherige „Behandlung“ mit dem kostenlosen DNG-Konverter hilft?

Habe ich noch nicht probiert, weil ich dann Speicherplatz für 2 RAW Fotos statt nur einem bräuchte, falls der DNG Konverter die Raws überhaupt lesen könnte.

Das Original will ich nicht löschen, weil alle Konverter über die Jahre immer besser werden. Da erzielt man auch mit uralt RAWs später noch bessere Ergebnisse.

Ich werde so oder so von Adobe Produkten weggehen. Muss mir nur einmal die Zeit nehmen, das anzugehen. Vielleicht in 2025

 

[Dotty]

Das Original will ich nicht löschen, weil alle Konverter über die Jahre immer besser werden. Da erzielt man auch mit uralt RAWs später noch bessere Ergebnisse.

Inzwischen kann der DNG Konverter „extrahieren“. Das klingt so, als könne man nachträglich das eingebettete RAW wieder „herausholen“.